Quersubventionierter Stadtboulevard
Verunmöglicht die Quersubventionierung von Mietwohnungen zu Ladenlokalen preisgünstiges Wohnen am Stadtboulevard?
Gemeinderat Andreas Wolf fragt dies den Stadtrat in einer Interpellation.
Interpellation von Gemeinderat Andreas Wolf
Mit der Umsetzung des Gestaltungsplans Post-/Zürcherstrasse wird am zukünftigen Stadtboulevard ein Pionierbau geschaffen, welcher Vorbild für die weitere Entwicklung der Badener-, Zentral- und Zürcherstrasse werden soll. Im Einwendungsbericht wird darauf hingewiesen, dass die Gewerbeflächen im Erdgeschoss über die Mietpreise der Wohnungen quersubventioniert werden müssen: «Damit keine unerwünschten Leerstände resultieren, die das Funktionieren des Stadtboulevards in Frage stellen, müssen diese Flächen in der Gesamtkalkulation quersubventioniert werden.» Dadurch seien keine preisgünstigen Wohnungen möglich: «Müsste zusätzlich auch noch ein erheblicher Anteil preisgünstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, würde dies die übrigen Wohnungen massiv verteuern und die notwendige Wirtschaftlichkeit für den Investitionsentscheid würde dadurch in Frage gestellt.» Eine Quersubventionierung soll insbesondere in der Anfangsphase des Stadtboulevards nötig sein, bis eine gewisse Anzahl Geschäfte genug Kundschaft anzieht.
In diesem Zusammenhang bitte ich den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen:
1) Wie lange wird diese Anfangsphase der Quersubventionierung dauern?
2) Wie viele Gebäude werden davon betroffen sein?
3) Wieviel teurer werden die Wohnungen durch die Quersubventionierung?
4) Werden die Mietpreise der Wohnungen gesenkt, sobald eine Quersubventionierung nicht mehr nötig ist?
5) Wo sieht der Stadtrat Möglichkeiten, dass der preisgünstige Wohnraum, welcher am Stadtboulevard im Rahmen von Gestaltungsplänen nicht gebaut werden kann, an anderen Orten realisiert wird?
6) Ist es weiterhin realistisch und sinnvoll, den Stadtboulevard von der Überlandstrasse bis zur Asylstrasse und vom Bahnhof Glanzenberg bis zur Schönenwerdkreuzung mit Geschäften im Erdgeschoss zu planen, obwohl sich Gewerbeflächen so schwierig vermieten lassen?